Buchempfehlungen

Zehn ausgewählte Bücher für Gründer und Startups

Buchtipps für Gruender Eine definitive Liste der zehn besten Bücher für Gründer? Mit Friedemann Karig hatte ich vor einiger Zeit die ein oder andere Twitter-Konversation über dieses Listen-Phänomen: Stammgäste in jeder Timeline sind sie, die Klick-freundlichen Hinweise auf zehn oder fünf oder 13 Dinge, die man unbedingt lesen oder tun oder sehen muss, bevor man stirbt oder heiratet oder ohne die man einfach nicht existieren kann. Und bei aller berechtigter Kritik (weil sich in vielen Fällen eher um undufte Inhalte handelt) – über gute Listen freut sich dann doch jeder. Also wollte ich selbst mal eine zusammenstellen: genau, über Bücher für Gründer. Ob die nun gut ist, müssen andere entscheiden. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ein paar Favoriten der Lesefröschchen aus dem mymuesli-Team, Klassiker und auch Bücher, die nicht in jeder Reading-List auftauchen... vielleicht hat der ein oder andere ja noch einen weiteren (ungewöhnlichen) Tipp? Los geht's...

1. Palmen in Castrop Rauxel

Ich hab in einem anderen Post schon ausführlich(er) über dieses Buch von Dennis Betzholz und Felix Plötz geschrieben. Es entstand aus einem Crowdfunding-Projekt heraus. Die Geschichten darin erzählen nicht von 100 Millionen Umsatz binnen acht Wochen, sondern von Träumen oder Zufällen, aus denen großes und mittelgroßes wurde, und am Ende sind alle Protagonisten glücklich mit dem Weg, den sie eingeschlagen haben... und der Leser ist es auch. Und inspiriert sowieso.

 

2. The 22 immutable laws of branding

Kein Werk, das typischerweise auf einer Liste der Bücher für Gründer und Startups auftauchen dürfte. Doch das ist ein Buchtipp, den ich etwa 2005 von Hubertus bekam: Al Ries ist eine amerikanische Marketing-Legende und hat dieses Buch zusammen mit seiner Tochter geschrieben. Es geht um Markenaufbau. Genauer werden 22 Gesetze behandelt, die man für eine supercalifragilisticexpialidocious brand beachten sollte, ja muss, wenn es nach Al Ries geht. Am wichtigsten ist ihm: Fokus. Und den verliert man ja im Tagesgeschäft schnell mal. Das Buch lohnt sich also auch als Nachschlagewerk.

 

3. The Fall of Advertising and the Rise of PR

Noch ein Al und Laura Ries Buch, mit einer nicht wirklich komplizierten Botschaft: Klassische Werbung hat gerade am Anfang wenig Glaubwürdigkeit für Unternehmen und Startups, deswegen braucht man gute Geschichten, gute PR, damit man street credibility bekommt und einem die Kunden überhaupt abnehmen, was man da so zu erzählen versucht.

 

4. Kopf schlägt Kapital

Absoluter deutschsprachiger Klassiker und wenn man Bücher für Gründer sucht, kommt man daran definitiv nicht vorbei. Allein schon für den Begriff der Konzeptkreativität muss man dieses Buch mögen.

 

5. Delivering Happiness

Wer sich beruflich schon mal mit Customer Service beschäftigt hat, auf entsprechenden Konferenzen war oder einfach nicht unter einem E-Commerce-Stein gelebt hat, der kennt Zappos. Und wahrscheinlich auch Tony Hsieh. Der hat Zappos gegründet, dieses Buch mit pathetischem Titel geschrieben und damit eine der meines Erachtens nach inspirierendsten Gründungsgeschichten des Online-Shoppings zu Papier gebracht.

6. The Toyota Way

Mit dem Deutschen Gründerpreis kamen bei uns die Unternehmensberater. Und wir waren ziemlich skeptisch, ob Porsche Consulting uns wirklich würde helfen können. Aber sie haben uns beigebracht, dass man mit klassischen Instrumenten der Produktionsteuerung viel erreichen kann, nicht nur in der Logistik, sondern in allen Bereichen eines Unternehmens. Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar. Porsche selbst hat vor vielen Jahren selbst von Toyota gelernt. Die passenden Lean-Management-Prinzipien der Japaner finden sich in diesem Buch.

 

7. Predictably Irrational

Ein Roundhouse-Kick der Startup-Literatur. Augenöffner und sogar als Urlaubslektüre geeignet. Man will gar nicht zu viel verraten, aber ich kenne keinen, der das Buch nicht mochte.

 

8.  The Happiness Hypothesis

Viel Unglück und Frust kommt gerade bei Gründern vom Horizontalvergleich: Der ist zwar manchmal ganz hilfreich, aber am Ende muss doch jeder seinen eigenen Weg finden. Und damit glücklich werden. Dabei ist der horizontale Vergleich meistens die Eiger-Nordwand: schwer zu überwinden. Das Buch zeigt, worauf es für (das eigene) Glück ankommt, und es gibt vielleicht doch einen Umweg zum Gipfel.

9.  Steve Jobs (stellvertretend für viele Biographien)

Biographien. Die lieben wir doch alle, weil uns Vorbilder inspirieren. Es gibt (gerade von Unternehmern) unzählige gute Lebensgeschichten, ob von Richard Branson oder von Yvon Chouinard, dem Gründer von Patagonia. Die Biographie von Steve Jobs mochte ich wie Millionen anderer Leser sehr gern, über Jobs ist schon viel, viel, viel geschrieben und gesagt worden. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte es tun.

 

10. Story

Wer Adaption (im Original: Adaptation) gesehen hat, der kennt Robert McKee und seine Seminare für angehende Drehbuchschreiber. Im Film kommt er weniger gut weg, aber das ist eine andere Geschichte, ein anderes Drehbuch gewissermaßen. Sein Buch würde ich trotzdem empfehlen. Denn es behandelt die Grundzüge, die jede gute (Hollywood)-Geschichte braucht. Gerade diese Geschichten fehlen aber nicht nur beim Marketing oder besser der PR mancher Gründungen, sondern auch bei vielen Vorträgen, Präsentationen... was sehr schade ist. Es gibt noch unzählige andere  Beispiele, die von gutem Storytelling profitieren. Das Buch ist dafür eine gute Grundlage. Außerdem spart man sich ein teures Seminar.

(Hinweis: Die Links zu den Büchern verweisen auf Amazon. Ich kenne nämlich Euren lokalen Buchladen nicht. Aber der freut sich auch, wenn er ein Buch für Euch bestellen kann. Mein Tipp wäre, den auch zu unterstützen, es lebe die Vielfalt. Doch ob und wo man dann am Ende eines oder mehrere dieser Bücher kauft, das möge jeder selbst entscheiden). 

(Und noch ein Hinweis: Ich liebe Fachbücher, Bücher für Gründer, Bücher für Startups... doch aus meiner Sicht lohnt es sich absolut und total, auch und oft keine Sachbücher, sondern Belletristik zu lesen, was für viele ambitionierte Menschen und Selbstoptimierer verrückt klingen dürfte. Aber ich könnte es nicht ertragen, immer nur Fachliteratur zu konsumieren und keinerlei Ablenkung zu haben... ).