Foto-Freitag

Buchvorstellung: "Jeanloup Sieff, 40 Jahre Fotografie"

sieff-2048 "Jeanloup Sieff, 40 Jahre Fotografie" ist definitiv einer meiner Lieblings-Bildbände. Denn zum einen sind die Bilder von Jeanloup Sieff (1933-2000) wirklich einzigartig, dazu gleich, zum anderen ist das Buch sehr schön gemacht, gedruckt, großformatig - aber gebraucht locker für unter 20 Euro zu bekommen – #NoBrainer. Vor allem aber hat Sieff vor allem alles von etwa 21mm bis 28mm an Objektiven verwendet. Und ist damit a) eine super Inspiration, wenn man sehen will, was mit diesen Brennweiten, mit viel Weitwinkel, möglich ist. Und damit b) eine willkommene Abwechslung zu den Bressonschen, sehr klassischen 50mm...

Wenn ich den Stil von Sieff beschreiben müsste, dann würde ich sagen: sehr innovativ (insbesondere für seine Schaffenszeit), aufregend, extrem, sehr kontrastreich, witzig – und ausschließlich schwarz-weiß. Ich weiß nicht, ob ich von Jeanloup Sieff jemals eine Farbfotografie gesehen habe. sieff-2049

 

 

 

 

 

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Jeanloup Sieff wurde 1933 geboren. Und hat in den 1950ern mit der professionellen Fotografie begonnen. Zunächst für Magnum, dann vor allem als Modefotograf. Und dabei für alle berühmten Magazine gearbeitet, ob Elle, Vogue, Harper's Bazaar oder Esquire. Er hat viel in New York gearbeitet, später in Paris... und mehr muss man eigentlich nicht wissen. Seine Bilder sprechen für sich. Und glaubt mir: Den Kauf des Buches werdet Ihr auf keinen Fall bereuen! sieff-2052 sieff-2053 sieff-2054 sieff-2055

Buchvorstellung: "Road to seeing" von Dan Winters

Road to seeing-2034 Heute will ich nur kurz ein sehr lesenswertes Foto-Buch vorstellen: Road to seeing von Dan Winters. Es ist kein Bildband im engen Sinn. Und der Preis von über 80 Euro für die gebundene Ausgabe lässt einen auch kurz schlucken. Aber ich halte es für eines der schönsten Bücher über Fotografie, das in den letzten Jahren erschienen ist.

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Der Autor, Dan Winters, ist ein amerikanischer Fotograf, der nach Stationen in New York und Los Angeles mittlerweile vor allem in Texas lebt und arbeitet. In Road to seeing erzählt er über sein Leben, seinen Werdegang. Aber vor allem über Bilder, Fotostrecken und ihren Hintergrund: Was war das Assignment? Was ist die Hintergrundgeschichte? Wie ist er das Thema als Fotograf angegangen?

Er beschreibt die goldenen Zeiten für Werbefotografen im New York der 1970er, erzählt von Begegnungen mit berühmten Fotografen und Vorbildern. Und zeigt viele seiner wunderbaren Fotos. Road to seeing-2045 Road to seeing-2047

Was ich am lehrreichsten und spannendsten finde, sind die schon erwähnten Geschichten hinter seinen Aufträgen: Ob ein Celebrity-Porträt für die New York Times oder eine Bildstrecke für Texas Monthly. Winters erklärt ausführlich, wie er die Bildidee entwickelt hat, wie man einen Setbau plant, was es an technischen Herausforderungen gab. Oft fühlt es sich so an, als wäre man tatsächlich dabei. Und könnte einem großartigen Fotografen assistieren.

Sicher ein teures Buch: Aber wer es als Workshop sieht, als Anleitung und Guide-Book, um bessere Fotos zu machen und um seinen fotografischen Horizont zu erweitern, der wird den Kauf nicht bereuen (Ach ja: Entschuldigt bitte die schlechte Qualität meiner Buchfotos; aber sie reichen hoffentlich aus, um einen ersten Eindruck zu bekommen).

Foto-Freitag: Welche Festbrennweite kaufen?

Welche Festbrennweite kaufen? Immer Freitags schreibe ich über ein Foto-Thema. Nicht weil es mir besonders viel Traffic oder Speaking-Aufträge bringt. Sondern weil man immer das machen sollte, worauf man Lust hat. Bloggen über Foto-Dinge, oder ein Startup gründen. Aber darum geht's an anderen Tagen auf diesem Blog. Heute ein kurzer Post zur (vielleicht ersten) Festbrennweite für Deine Kamera. Also ein Objektiv ohne Zoom.

Warum kauft man so etwas überhaupt?

Berechtigte Frage, denn schließlich ist Zoom phänomenal praktisch. Ich besitze allerdings kein einziges Zoomobjektiv, denn Festbrennweiten haben unter anderem diese fünf Vorteile:

  • Man bekommt oft eine bessere Bildqualität, da die optische Konstruktion weniger Kompromisse erfordert als bei Zoom-Objektiven
  • Man lernt: Denn wenn man nicht zoomen kann, muss man sich bewegen, und die Bild-Komposition profitiert oft davon
  • Festbrennweiten kann mans ehr kompakt und leicht bauen
  • Es gibt echte Schnäppchen, die ein Zoomobjektiv mit viel höherem Preis deutlich in fast allen Kategorien schlagen, vor allem bei der Bildqualität
  • Bokeh oder "mehr" Blende: Bei einem klassischen 50mm-Objektiv habt Ihr bei vielen Herstellern 1,4, 1,8 oder vielleicht 2,0 als Anfangsblende. Das heißt, Ihr könnt den typischen Schärfe-Unschärfe-Effekt noch besser erzielen, den sich viele wünschen, denn Zoomobjektive haben als offenste Blende oft nur 3,6 oder 4. Und die Blende ist einer der Faktoren, der das Bokeh deutlich beeinflusst.

Aber mit welcher Festbrennweite fange ich nun an?

Es gibt fast jede Brennweite auch als Festbrennweite zu kaufen. Der Klassiker, das sog. Normalobjektiv, sind 50mm.

50mm. Hier wird nichts verzerrt, vergrößert, kein Weitwinkel. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man durch eine Fensterglas-Brille schauen: keine optische Veränderung sichtbar. Henri Cartier-Bresson hat fast alle seine Fotos mit 50mm gemacht. Und ich hatte an meiner ersten, analogen Contax auch nur ein 50er oder Nifty Fifty, wie es im Englischen oft genannt wird.

Damit würde ich anfangen. Schon ob des geringen Anschaffungspreises bei fast allen Herstellern. Jeder hat eigentlich ein günstiges 50er im Angebot. Bei Crop-Kameras verlängert sich die Brennweite entsprechend, meist um ca. 1,5. Dann wird aus dem 50er ein leichtes Tele mit 75mm. Perfekt für Porträts, Food-Fotografie oder andere Stillleben. Und mit richtig schönem Bokeh.

35mm. Ich liebe 35mm, die klassische Reportage-Brennweite. Meine Fuji X100t hat umgerechnet auf Kleinbild 35mm, an meiner Canon 6d ist fast immer ein 35mm-Objektiv dran. Man sieht mehr als beim 50er, aber es verzerrt nicht so wie ein 28er oder gar 24mm-Objektiv.

28mm Eher ungewöhnlich, das als erste Festbrennweite zu kaufen. Aber es gibt auch Fotografen, die fast ausschließlich mit dieser Brennweite, dem klassischen Weitwinkel, fotografiert haben, etwa Jeanloup Sieff. Bei den Sony-FE-Objektiven für die A7-Kameras ist das 28er eine wirklich preisgünstige Festbrennweite; viel, viel erschwinglicher als das teure Zeiss mit 55mm. Aber dazu gleich.

Kaufempfehlungen für Nikon, Canon und Sony

Ich fange mal mit Nikon an: Ein kleineres Objektiv mit „viel Licht“ und Handlichkeit ist, sofern man keine Nikon-Vollformat hat, das Nikon 35mm 1:1,8 AF-S DX für ca. 199 Euro. Ich würde hier nicht lange überlegen, das ist definitiv ein No-Brainer... Wer möchte, der kann dann für seine DX später noch eines der 50er, das 1,4 oder das günstigere 1,8, dazu kaufen. Aber mit diesem Objektiv macht man nichts falsch. An Vollformat würde ich je nach Budget das eben erwähnte 1,4 oder 1,8 nehmen. Tipp: Wer sich einen so teuren Body kauft, der sollte beim Glas eher nicht sparen, nehmt lieber das 1,4er.

Canon: Ganz klar das (neu aufgelegte) 50mm 1:1,8. Unter 150 Euro (!). Und kann man immer gebrauchen, ob an Crop oder an einer Vollformat wie der 6d oder 5D Mark III. Gut sind auch noch die beiden Pancake-Objektive, das 24mm für Crop und das 40mm für Vollformat. Als erste Festbrennweite im Arsenal würde ich aber das 50er nehmen. Das 1,4er ist deutlich wertiger, aber kostet auch mehr als das Doppelte.

Sony: Ich hatte mal das Zeiss 55mm. Das Objektiv ist der Wahnsinn. Die Schärfe unglaublich. Aber es kostet trotz Preissenkung immer noch knapp 800 Euro. Das ist schon wirklich viel Geld für die meisten Amateure. Deswegen: Auch das recht neue 50er ist gut, kostet keine 400 Euro. Und immer noch die Hälfte vom 35er, das auch nur eine Anfangsblende von 2,8 aufweisen kann. Für eine Crop, zB die a6000, würde ich das 35mm 1,8 empfehlen. Teuer. Aber sehr gut. Man braucht eigentlich kein anderes Objektiv mehr in 85% der Fälle.

Ich hoffe Du hast jetzt schon einen Favoriten und eine Antwort auf die Frage Welche Festbrennweite kaufen gefunden... Auf jeden Fall viel Spaß damit! Und wer noch mehr Meinungen lesen will: Hier, bei Lichtpoesie, kann man zum Beispiel noch weitere Gedanken zum Thema finden.

10 reasons why you should buy a film Leica M

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I never thought I'd go back to shooting film again. Ever since I've bought my first digital camera or took the first photographs with my smartphone I was intrigued by the fact that I could see instant results. It's awesome not having to wait for days until you can see your picture. But then again... I remembered the fun, the excitement, the pleasant anticipation... enter the Leica M6.

I don't remember exactly what made me look for a Leica M in the first place. But there I was, searching eBay night after night. had until I found the camera of my dreams: It had only been used five times according to the seller (Leica enthusiasts know of course that a camera that hasn't been used for close to 30y isn't always in good working conditions, but luckily mine was). It came with a 35mm 2:0 Summicron. And while unboxing it I was thinking if I had made a very big mistake. Would I really want to shoot film again? How do you focus with this thing? Should I set up my own darkroom? And then I started shooting...

Well, almost. Putting a roll of film into a Leica M6 isn't that easy after all. But thanks to YouTube I quickly found a tutorial explaining the task. And ready I was to become Berlin's new Cartier-Bresson. It's funny at first, not having a LCD to check your images, only using the aperture ring, the focus tab on the lens and not having to worry about anything else but the shutter speed. But as you might have guessed by the title of this post I loved the Leica M experience almost instantly. Here's why: My ten reasons why you should buy a film Leica M...

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1. It's fun Taking pictures with a Leica M is ... I don't know, it's just an awesome experience. The way the camera feels in your hand, the weight, the craftsmanship, the ease of use. It's the perfect tool.

2. It's a good investment A digital Leica ... that's another story. But an analog Leica M Rangefinder isn't that expensive after all. I won't get into the details and differences between the various models, from the good old M3 to the M7 (I personally prefer the - non TTL - M6), but whatever body you choose: You'll be able to sell again it in an instant, and unlike almost all digital cameras it won't loose most of its value after a few years. The lens: Please go for a Leica. I know, Voigtländer prices look tempting and don't get me wrong: Their lenses are quite capable. But there's nothing like shooting with a real Leica lens. And yet again: It's expensive, but hast great resale value.

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3. You'll learn a lot Incredibly true: Not having a rear LCD to check your picture every time makes a hell of a difference. And since you're limited to about 36 pictures per roll of film you will choose wisely which shots to take – and thus concentrate a lot more, choose your subjects with caution and think twice about your shutter speed and aperture... And quickly learn to anticipate the correct exposure.

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4. It feels good to own an icon Yes it does. Arguably a Leica M is one of the most iconic if not the most iconic camera ever made. And think about who has used these cameras over the past decades... Bresson, Fred Herzog, Elliot Erwitt, Jeff Mermelstein or Bruce Gilden to name just a few. Buying a Leica M won't make you and me one of them. But shooting with it makes you feel like the next iconic shot could just wait around the corner.

5. You'll make new friends Trust me on that one. If you meet another Leica shooter anywhere in the world, you'll almost instantly have a new friend and lots of topics to talk about. Its like a worldwide club of nice people sharing the same passion. Yeah, sure, there some rich guys who just bought an expensive peace of gear. But you'll know the difference right away.

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6. Your hipster level goes up Buy a leather strap, wear your Leica M around the neck and walk the streets of Kreuzberg or Williamsburg or any other street credible neighborhood – you'll fade right in.

7. Film is beautiful I really love VSCO, especially on my smartphone, and their film emulating technology. But nothing beats the original. I was mesmerized when I looked at the first photographs from my new Leica M. And you will feel the same way. Kodak Portra and Ektar are among my favorites.

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8. It's quiet Street Photography can be scary at first, walking up to strangers, talking their picture - hoping they won't notice. Your new old Leica M will help you tremendously in overcoming your fear. It's so quiet, small and discreet, not many people will even notice you let alone the incredible silent shutter sound.

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9. It takes great pictures Leica's lenses are among the best in the world. Paired with a Leica: a combination that's hard to beat.

10. You'll never need another camera (maybe a lens) Digital cameras, girlfriends, boyfriends, pets and apartments, they'll all fade and go away at some point. But you're Leica will stay, forever if you want it to. And as long as they keep making film, which they will, you're good. Unless you need money, bit then again: see reason 2.