Mein Buch zum Thema Start-up-Marketing: Wie du deine Ideen erfolgreich in die Welt bringst

In der Start-up-Welt ist Marketing ein Skill, den jede Gründerin und jeder Gründer beherrschen sollte. Deswegen habe ich zu dem Thema ein Buch geschrieben. Es heißt “Von Null auf Welt”. Und in diesem Buch gebe ich das weiter, was ich als Gründer und Start-up-Unternehmer in den letzten 15+ Jahren zum Thema Start-up-Marketing gelernt habe.

Warum Startup-Marketing?

Startup-Marketing unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht grundlegend von traditionellen Marketingansätzen. Nicht nur, weil Start-ups oft ihr Geschäftsmodell noch gar nicht genau kennen. Sondern meist haben sie auch mit wenig Budget und insgesamt begrenzten Ressourcen zu kämpfen, müssen aber auf oftmals überfüllten Märkten bestehen.

Deswegen beantworte ich im Buch Fragen wie:

  • Wie starte ich mit dem Marketing für mein Start-up überhaupt?

  • Auf welche Marketing-Kanäle sollte ich mich gerade am Anfang konzentrieren?

  • Wie erstelle ich einen effektiven Marketing-Plan?

  • Und wie nutze ich Social Media für mein Startup?

Damit du aber neben meiner Perspektive auch andere Sichtweisen und Einblicke bekommst, habe ich für das Buch mit verschiedenen Expertinnen und Experten gesprochen: Johannes Kliesch von Snocks, Philipp Westermeyer von OMR, der Influencer-Marketing-Expertin Sarah Emmerich, dem Social-Media-Experten Alexander Khan, der mymuesli-Pressesprecherin Wenke Rittmeyer, der US-amerikanischen Start-up-Marketing-Expertin Emily Heyward und der Journalistin Samira El Ouassil.

Von Null auf Welt ist der ideale Einstieg

Dieses Buch dient als Sprungbrett in die Welt des Start-up-Marketings. Es vermittelt das notwendige Mindset und grundlegendes Marketing-Wissen. Du bekommst auf über 250 Seiten einen Crash- und Intensivkurs.

Für jeden, der davon träumt, seine Ideen erfolgreich in die Welt zu tragen, bietet das Buch eine wertvolle Ressource. Mit vielen praktischen Ratschlägen und Praxis-Beispielen, den Experteninterviews und einem umfassenden Überblick über die Grundlagen des Startup-Marketings ist "Von Null auf Welt" der perfekte Begleiter auf deiner Marketing-Reise.

Das Buch ist ab sofort exklusiv auf Amazon erhältlich: Hier direkt bestellen.

Mein neues Buch ist da: Von Null auf Welt

Es war viel mehr Arbeit, als gedacht. Und ich bin deswegen sehr glücklich, dass dieses Buch nun erhältlich ist:

Von Null auf Welt erklärt dir die Grundlagen des Start-up-Marketings. Es ist ein Crashkurs und der ideale Einstieg ins Thema: Egal, ob du selbst Gründerin oder Gründer, noch in der Ausbildung oder im Studium bist. Oder ob du bei einem Start-up arbeitest.

Es ist für Anfänger*innen geschrieben – und widmet sich Fragen wie

  • Wie fange ich mit Start-up-Marketing an?

  • Auf welche Marketing-Kanäle soll ich mich konzentrieren?

  • Wie schreibe ich einen Marketing-Plan?

  • Wie geht Social-Media-Marketing für ein Start-up?


Es ist kein Abenteuerroman und keine krasse Unternehmer*innen- Biografie – sondern ein Fachbuch. Geschrieben, um dir die Angst vor dem Anfangen zu nehmen. Und um dich bei den ersten Marketing-Schritten zu unterstützen.

Neben meinen eigenen Erfahrungen habe ich Expertinnen und Experten zu ausgewählten Themen befragt. Du findest im Buch Interviews mit Philipp Westermeyer (OMR), Johannes Kliesch (Snocks), der Journalistin, Podcasterin und Autorin Samira El Ouassil, Wenke Blumenroth (PR-Expertin und Pressesprecherin von mymuesli), Sarah Emmerich (Expertin für Influencer-Marketing), Alexander Khan (Social-Media-Experte) und Emily Heyward (Co-Founderin der New Yorker Agentur Red Antler).

Dieses Buch ist für dich, wenn du einen Einstieg ins Thema Start-up-Marketing suchst: Ein Crashkurs für Anfänger*innen, der sich mit den Grundlagen beschäftigt.

Wir behandeln unter anderem:

  • Die Frage, was Marketing eigentlich ist (und warum das wichtig ist)

  • Das Mindset, dass du als Start-up-Marketeer brauchst

  • Kreativität und Ideenfindung

  • Content- und Social-Media-Marketing

  • Marketing-Strategie und -Plan

  • Online- und Performance-Marketing

  • E-Mail-Marketing

  • Und immer wieder wichtige Grundprinzipien


Mit einer Buchliste am Ende des Buches kannst du dein Wissen vertiefen. Denn wenn du bereits Marketing-Expertin oder -Experte bist, dann weißt du: Ein solches Buch ist vielleicht ein guter Einstieg. Aber wer wirklich gut werden will, der muss anschließend über den Tellerrand schauen, vertiefen, sich vernetzen.

Deshalb fange deine Marketing-Reise gerne mit Von Null auf Welt an, aber höre außerdem Podcasts, lies Magazine und Blogs, schau YouTube-Videos, geh auf Konferenzen und Meet-ups – und sprich mit vielen Menschen, frag sie um Rat und bitte sie um Hilfe. Trau dich! Lerne von anderen – aber finde deinen eigenen Weg.

Probiere Dinge aus, mach Fehler. Mach dann noch mehr Fehler. Hab Erfolge, erlebe Misserfolge. Bleib dabei du selbst und einzigartig! Sei die Nadel, nicht der Heuhaufen. Und am wichtigsten: Hab Spaß und sei nett zu anderen!

Das Buch ist ab sofort bei Amazon erhältlich (derzeit nur dort, da ich es selbst herausgebe).

Paul Graham: Do thing's that don't scale

The most important task for founders in the first months of a #Startup? Doing things that are time-consuming, don't scale, and make others shake their heads ('I would hire someone for that').

One of my favorite startup essays is by Paul Graham: 'Do things that don't scale'.

Graham, co-founder of Y Combinator, recommends in his text that founders, especially in the beginning, should dedicate themselves to tasks that initially seem minor and unglamorous. Tasks that mainly mean a lot of work for the founders.

But: 'It's not enough just to do something extraordinary initially. You have to make an extraordinary effort initially.'

I remember how we were laughed at with mymuesli: For example, because we spent many days at Christmas markets, trade fairs, marathons, or other events... or because we mixed countless mueslis ourselves.

But it's precisely these things that make the difference.

No: I'm not advocating here for a crazy work ethos in the sense of: 'If you don't work weekends, you can't be successful'.

Instead, many think that startups can be scaled with formulas under perfect laboratory conditions: 'If we spend three euros here, then we earn five. We just have to press start... Departure.' And founders would have to do nothing but find the right people and automate processes. They should not get their hands dirty: 'Well, my opportunity costs are really too high for that'...

However, the experiences and learnings of these many small things are incredibly valuable. Graham: 'The feedback you get from engaging directly with your earliest users will be the best you ever get'.

And only if you truly understand your processes, operations, and customers, can your startup grow healthily.

Therefore, don't be too proud for user acquisition, promo booths, or customer support. Instead: Do things that don't scale!

In der ersten Phase eines Startups: Macht Dinge, die zeitaufwendig sind und nicht skalieren

Die wichtigste Gründer*innen-Aufgabe bei einem #Startup in den ersten Monaten? Dinge tun, die zeitaufwendig sind, nicht skalieren und bei denen andere den Kopf schütteln ("also dafür würde ich mir ja wen einstellen").

Einer meiner Lieblings-Startup-Essays ist von Paul Graham: "Do things that don't scale".

Graham, Co-Founder bei Y Combinator, empfiehlt Foundern in seinem Text, sich gerade am Anfang Dingen zu widmen, die erstmal kleinteilig wirken und wenig glamourös sind. Die vor allem viel Arbeit bedeuten für die Gründer*innen.

Aber: "It's not enough just to do something extraordinary initially.
You have to make an extraordinary effort initially"

Ich weiß noch, wie wir bei mymuesli belächelt wurden: Etwa weil wir uns viele Tage auf Weihnachtsmärkte, Messen, Marathons oder andere Events gestellt ... oder weil wir unzählige Müslis selbst gemixt haben.

Aber genau diese Dinge machen den Unterschied.

Nein: Es geht mir hier nicht darum, ein crazy Arbeits-Ethos zu fordern im Sinne von: "Wer sich nicht die Wochenenden um die Ohren schlägt, kann keinen Erfolg haben".

Sondern viele denken, dass Startups sich mit Formeln unter perfekten Laborbedingungen skalieren lassen: "Wenn wir hier drei Euro ausgeben, dann verdienen wir fünf. Wir müssen nur auf Start drücken ... Abfahrt". Und Gründer*innen müssten nichts tun, außer die richtigen Leute finden und Prozesse automatisieren. Sollen sich bloß nicht die Hände schmutzig machen: "Also meine Opportunitätskosten sind dafür echt zu hoch" ...

Doch die Erfahrungen und Learnings dieser vielen kleinen Dinge sind unglaublich wertvoll. Graham: "The feedback you get from engaging directly with your earliest users will be the best you ever get".

Und nur, wenn ihr eure Prozesse, Abläufe und Kundinnen und Kunden wirklich versteht, wird euer Startup gesund wachsen können.

Deswegen seid euch nicht zu schade für User*innen Akquise, Promo-Stände oder Kudnensupport. Stattdessen: Do things that don't scale!

Startups: Tappt nicht in die Paid Advertising Falle

Viele Startups denken: "Wenn wir erstmal Geld haben, dann können wir richtig Marketing machen, dann läuft's".
Aber damit laufen sie in eine Paid-Advertising-Falle. Let me explain ...

Dieser Tweet von Investor Bill Gurley vom August 2022 fasst das Problem gut zusammen:

"Most companies vastly underinvest in 'owned' & 'earned' and rationalize the hell out of unlimited scaling of 'paid.' Love to measure investment in owned+earned as a % of paid budget. The really great ones only do owned & earned and set paid to zero"

Was Gurley unter anderem meint: Anstatt in owned (Eigene Webseite, eigene Social Media Channels zB) und earned (PR, unpaid Social Media Erwähnungen) zu investieren, rechnen sich Startups das Paid-Advertising-Modell schön.

Was daran gefährlich ist: Ein Startup legt los. Und investiert mit begrenzten Mitteln in owned und earned. Aber es läuft nicht richtig gut: Journalistinnen und Journalisten sind kaum interessiert, auch auf Social Media passiert wenig, es gibt kaum Traction. Aber Paid Advertising: Das würde alles ändern! Auf schönen Slides wird das alles für die nächsten Jahre plausibilisiert.

"Klar", denken die #startups - "wir haben halt nicht genug Geld für Marketing, also sieht uns keiner. Aber wenn erstmal mehr da ist, dann wird sich alles drehen!"

Tatsächlich ist aber oft Business Model flawed oder die Produkte sind schlecht oder es ist gar keine Strategie vorhanden.

#paidadvertising das nicht retten.  
Außerdem haben oftmals die immer teurer (ein)gekauften Kundinnen und Kunden auch ein andere Qualität als die „organic fans“: In einem Artikel auf seinem Blog von 1998 (Sehr lesenswert: „The Dangerous Seduction of the Lifetime Value (LTV) Formula“, Link im ersten Kommentar) schreibt Gurley: "Organic users typically have a higher NPV, a higher conversion rate, a lower churn, and more satisfied than customers acquired through marketing spend."

Deswegen: Paid advertising ist nicht schlecht und wichtig. Klar: Wir alle wünschen uns Modelle, die ganz von selbst laufen, paid = zero. Das sind die "truly great ones", wie Gurley sie nennt. Das muss aber nicht sein: Paid Advertising ist und wird immer ein probates Mittel für Wachstum sein, auch für gesundes. Aber: Vernachlässigt eure eigenen Channels nicht, vernachlässigt PR und (organic) #socialmedia nicht. Und am wichtigsten: Entwickelt richtig gute Produkte, die zu guten Geschichten führen.

Denn große Budgets retten kein schlechtes Business Modell. 

Zwei Workshop Formate, die ihr zum Thema Innovation und Business Development durchführen könnt

Zwei #Workshop Formate zum Thema #Innovation und #BusinessDevelopment, die ich euch dringend empfehle.

(1) Kill your darling(s)

Erweckt eure Nemesis zum Leben. Eure Aufgabe ist es, euren direkten Konkurrenten zu gründen.

- Wie würde der aussehen?
- Was würdet ihr besser machen? Wo wärt ihr innovativer?
- Wo seht ihr Potenziale, die euer Unternehmen derzeit nicht nutzt?

Mein Tipp für dieses Format: Versucht an einem Workshop-Tag, dieses fiktive Konkurrenz-Unternehmen richtig mit Leben zu füllen!
Gebt ihm einen Namen, überlegt euch eine Struktur, eine Kultur, eine Mission und Vision. Was für ein Konkurrent würde euch nervös machen und schlaflose Nächte bereiten? Seid fies: Was würde dieser Konkurrent machen, um euer Geschäft zu stehlen? Was sind eure wunden Punkte?

Gerade wenn man ein erfolgreiches, bestehendes Business hat, fällt es zunehmend schwer, innovativ und „out of the box“ zu denken. Wir werden betriebsblind. Stattdessen neigen wir zu reinem „marginal thinking“ (Clay Christensen). Wir denken oftmals zu wenig disruptiv und ganzheitlich für die Zukunft. Aber ein Konkurrent, der ganz neu auf den Markt kommt, tut das nicht.

Am Ende des Workshop-Tages habt ihr hoffentlich ein gutes Bild, was ihr anders oder besser machen könntet – und solltet.


(2) The empty chair

Über Jezz Bezos und Amazon gibt es die Geschichte vom leeren Stuhl bei jedem Meeting. Bezos wird (wie auch Steve Jobs) oft zitiert mit den Worten: "Start with the customer and work backwards".

Und damit man seine Kundinnen und Kunden nie vergisst, gibt es die Story von Amazon-Meetings mit einem leeren Stuhl am Tisch.

Die Bedeutung dahinter: The customer is always present, vergesst das nicht.
Denn auf die Kundinnen und Kunden soll alles ausgerichtet sein.

Diesen Workshop könnt ihr zeitlich und inhaltlich sehr unterschiedlich gestalten: Ziel ist immer, die Kundenerfahrung zu verbessern, sich wieder mehr auf Kundinnen und Kunden und ihre Bedürfnisse auszurichten.

Ihr könnt zum Beispiel nur einen bestimmten Unternehmensbereich herausgreifen (Was sind fünf Dinge, die wir für unsere Kunden hier morgen verbessern könnten?).
Oder ihr nehmt reihum auf dem leeren Stuhl Platz und äußert, was ihr euch aus Kundensicht wünschen würdet. Das wird sich im „customer chair“ ganz anders anfühlen, glaubt mir.

Meldet euch gerne, wenn ihr Hilfe bei einem der Workshops braucht. Und noch ein Buchtipp: "The Workshop Survival Guide: How to design and teach educational workshops that work every time" von Rob Fitzpatrick und Devin Hunt.

A Tip for Starters? Get started!

Most projects fail due to the fact that one would have to give it a try.

That's a pity, because in most cases what comes afterwards is much more interesting than the initial brainstorming. But even in the subsequent phase, when it comes to the first actual To-Dos, many cool ideas often get stuck.

It doesn't always have to be about founding the next Unicorn Startup. For instance, when I talk to friends and colleagues, many often dream of their own personal blog or podcast.

Great idea! It's so good to do side projects like that.

And who knows: Maybe someday something bigger will come of it.

But even if the decision is made, when I eagerly await a new idea about to take shape ... I do ask after two or three weeks ... "is your blog already online?" ... Response (mostly): "Almost, I'm just hanging on to the template and logo".

Anyone who has set up a Wordpress blog or browsed the many design examples on Squarespace knows: It's very addictive. However: Eventually all these options won't make you happier. This is because, as Barry Schwartz so aptly describes it in The Paradox of Choice (TED-Talk linked): The more choices we have, the more unhappy we are with our decisions because we missed so many other variations.

For this reason my tip is to simply start. Set yourself a deadline. After 24 hours you must have selected a template. After one week the podcast title must have been chosen.

At some point you must tell yourself: Fuck it, ship it. It does not have to be perfect.

Two closing thoughts:

If you enjoy writing and would like to exchange ideas with others and discuss things, I recommend trying out Linkedln as a blogging platform. The interaction works well, the discussions are exciting, almost always objective and the visibility of your own contributions is usually much higher than if you start a blog from scratch under any domain (and: you can also post the content there. Well ... if you ever settle for a template of course).

Secondly, blogs and podcasts are two very popular forms of expression. I have not dared to podcast myself for a long time. But I wanted to be able to do it, understand it, try it out, and learn it. My mymuesli colleague Daniel Setzermann and I tried it some time ago. We got started and our plan is to publish at least five episodes (there are already three).

This is the link to iTunes, where you can listen to our podcast "From 5 to 9" (In German though, Sorry). It's about the things people do in their spare time: Cool side-projects, nerd stuff. Anything from Five to Nine.

The podcast is absolutely not perfect, the technology still often causes us problems. Sound might be horrible etc.

We often discuss the intitial concept, we discuss what we want to change in the future. The most important thing, however, is that we just got started. We are constantly learning new things. And at the latest, the next episode will be a bit better ...

When will you start with your side-project? Or do you already have a cool one? Please share it to inspire others!

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This a an English version of my German text: "Ein Tipp für den Anfang? Anfangen" – you can find the original article on LinkedIn right here or down below on this blog!

Was mich an Kaltakquise auf LinkedIn nervt

Dieser Text ist ursprünglich bei LinkedIn erschienen. Aber er lässt sich eigentlich auf jede Art von Kaltakquise anwenden.

Vorweg: Ich bin ein großer LinkedIn-Fan. 
Eine globale Community rund um Wirtschaftsthemen, spannender Austausch, neue Recruiting-Formen, guter Content. Es gibt viele Gründe, warum man sich auf LinkedIn engagieren sollte (dazu kann ich jedem nur raten) und warum die Plattform toll ist. Und nicht zuletzt bietet LinkedIn ein enormes Potential für Sales.

Das ist auch gut und in Ordnung so.

Die meisten von uns werden vermutlich auch irgendwann einmal in ihrem Berufsleben diese Vertriebs-Chancen nutzen und davon profitieren. Viele von uns tun es bereits – ganz egal ob wir direkt etwas verkaufen möchten oder beispielsweise erstmal nur einen Kontakt zu einem Unternehmen suchen.

Was aber nervt:

Es geht bei LinkedIn eben nicht nur um Sales.

Im Kern geht es um Networking. Das Miteinander.

Auch: Das Voneinander-Profitieren.

Aber es geht nicht darum, auf Kosten anderer zu profitieren und nicht nur ums Verkaufen.

Das verstehen viele offenbar nicht, wenn ich mir meine Inbox so ansehe. Die Ansprachen sind oft viel zu direkt, meistens schlecht recherchiert und voll am Thema vorbei. Erst heute wieder: "We help coaches like you get more clients". Ich bin kein Coach. Und brauche keine neuen Klienten.

„Kann man doch löschen oder einfach ignorieren“, werden einige sagen. Das Problem: Wenn jeder nur noch aggressiv verkauft und damit die Inboxen vollmacht, dann ist das ein "Peeing in the pool"-Problem. Für einen oder zwei mag das funktionieren. Doch wenn es immer mehr und am Ende alle machen: Dann verlassen die Menschen eine solche Plattform.

Plumpe Sales-Methoden und unkreative Kaltakquise sind also nicht nur nervig. Sondern am Ende schlecht für alle. Deswegen:

  • Bitte, liebe Verkäufer, recherchiert vorher und sucht Euch diejenigen, die Euer Produkt oder Eure Dienstleistung wirklich brauchen (könnten)
  • Ich verstehe, dass man nicht jeden erst drei Mal zum Lunch einladen kann, dem man was verkaufen möchte; aber ein bisschen Kreativität und persönliche Ansprache im Pitch – das hat noch keiner Beziehung geschadet
  • Und manchmal lohnt es sich vermutlich, erstmal in eine Beziehung zu investieren, auch ohne schnellen Abschluss in Sicht. Irgendwann dann ... kommt vielleicht auch ein Geschäft dabei raus

Aggressive Kaltakquise, Spam ohne Rücksicht in alle Inboxen pushen – das ist schlecht für alle, weil die meisten irgendwann flüchten, wenn es Ihnen zu viel wird.

Wie steht Ihr dazu? Bin nur ich genervt oder gehört das schlicht dazu? Bin gespannt auf Eure Erfahrungen.

Ein Tipp für den Anfang? Anfangen!

Die meisten Projekte scheitern schon ab „man müsste doch mal”.

Das ist mega schade, weil das, was danach kommt, in den meisten Fällen noch viel mehr Spaß macht als das Brainstorming davor. Aber auch in der Phase danach, wenn es um erste konkrete ToDos geht, bleiben viele coole Ideen oft stecken.

Photo by Smit Patel on Unsplash

Photo by Smit Patel on Unsplash

Ein Beispiel: Es muss nicht immer um Trilliarden-Projekte und Startups gehen. Wenn ich mit Freunden und Bekannten spreche, träumen zum Beispiel viele von einem eigenen Blog oder einem eigenen Podcast.

Super Idee! Es tut so gut, solche Projekte nebenbei zu machen. Und wer weiß: Vielleicht wird ja irgendwann was größeres draus.

Doch selbst wenn der Entschluss gefasst ist: Nach zwei, drei Wochen frage ich nach ... „ist dein Blog schon online?” ... Antwort (meistens): „Fast, ich hänge gerade noch an Template und Logo”.

Wer mal ein Wordpress-Blog aufgesetzt hat oder bei Squarespace zum Beispiel in den vielen Design-Beispielen gestöbert hat, der weiß: Das macht süchtig. Und unzufrieden. Denn wie Barry Schwartz es in The Paradox of Choice so treffend beschreibt (TED-Talk verlinkt): Je mehr Auswahl, desto unglücklicher sind wir mit unseren Entscheidungen, weil wir so viele andere Varianten verpasst haben.

Mein Tipp deswegen: Einfach mal anfangen. Sich eine Deadline setzen. Nach 24h muss ein Template ausgewählt sein. Nach einer Woche muss der Podcast-Titel stehen. Und Hauptsache irgendwann mal machen: Fuck it, ship it. Es muss nicht perfekt sein.

Zwei Gedanken noch zum Schluss:

Wer gerne schreibt, Lust am Austausch mit anderen hat und an der Diskussion, dem empfehle ich mal LinkedIn als Blogging-Plattform auszuprobieren. Der Austausch funktioniert gut, die Diskussionen sind spannend, fast immer sachlich und die Sichtbarkeit der eigenen Beiträge ist meist viel höher, als wenn man bei Null unter irgendeiner Domain ein Blog startet (außerdem kann man den Content ja dort auch noch posten).

Würde Euch das mal als Artikel interessiere: Wie man bei LinkedIn am besten anfängt? Wie und wo man Themen findet und solche Dinge?

Zweitens: Blogs und Podcasts sind zwei sehr beliebte Ausdrucksformen. Ich hatte mich selbst ans aktive Podcasten lange nicht ran getraut. Wollte es aber können, verstehen, ausprobieren, lernen. Vor einiger Zeit haben mein mymuesli-Kollege Daniel Setzermann und ich es nun versucht. Mindestens fünf Folgen haben wir uns vorgenommen. Drei gibt es schon. Hier, Link zu iTunes, könnt Ihr mal in unseren Podcast "From 5 to 9" reinhören. Es geht um die Dinge, die Menschen in ihrer Freizeit machen: Coole Nebenprojekte, Nerd-Stuff. Alles from Five to Nine eben.

Der Podcast ist alles andere als perfekt, die Technik macht uns noch häufig Probleme. Wir diskutieren oft über das Konzept, wie man die Folgen spannender machen kann, was wir verändern möchten. Doch am wichtigsten: Wir haben einfach mal losgelegt. Wir lernen ständig dazu. Und spätestens die nächste Folge wird dann schon wieder ein Stück besser ...

Wann legt Ihr los mit Eurem Nebenprojekt? Oder habt Ihr schon ein cooles, das wir im Podcast vorstellen dürfen?

11 Dinge, die ich in 11 Jahren mymuesli gelernt habe

Gerade erst, genauer gesagt am 30. April 2018, war der elfte Geburtstag von mymuesli. Toll ist das.
Und auch ein bisschen verrückt. Grund genug, auch mal eine Topliste zu schreiben: Elf Learnings aus elf Jahren. Subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Here we go!

1. Alles beginnt mit einer Geschichte
„Everything starts with a story“ lautet ein berühmtes Zitat von Joseph Campbell – Professor, Autor und vor allem bekannt für seine Forschung und Veröffentlichungen zur Heldenreise.

I know, klingt sehr theoretisch. „Was ist denn jetzt da das Learning??", höre ich manche schon sagen. Aber was man sich merken sollte: Filme wie Star Wars funktionieren auch deshalb so gut, weil sie klar strukturierte und wunderbare Geschichten (oft nach dem eben erwähnten Prinzip der Heldenreise erzählen). Und wir Menschen lieben Geschichten. Die bleiben hängen.

Geschichten sind viel besser als trockene Fakten!

Nicht zuletzt deshalb bestehen auch die besten TED-Vorträge zu einem Großteil aus Geschichten. Und so sollte auch ein Startup anfangen und später kommunizieren: Nicht mit einer trockenen Marktanalyse und Kuchendiagrammen. Sondern mit einer Entdeckung, mit Passion und mit Liebe zum Produkt.

Gründen bedeutet viel Arbeit und erfordert, dass man dran bleibt, Geduld hat. Das fällt einem leicht(er), wenn man verliebt ist: in Idee, Konzept und Produkt. Aber es fällt irre schwer, wenn man ohne Begeisterung versucht, den vermeintlich größten Markt von allen anzugreifen. Dann gibt man in der Regel auf, hält nicht durch.

Das ist wie in einer Beziehung: Wer reich heiratet, ohne Liebe, dem fällt das vermutlich irgendwann auf die Füße.


2. „The truly good ideas don't sound like they're worth stealing“
Das ist ein tolles Zitat von Sam Altman. Und es gehört thematisch zum ersten Punkt. Viele Ideen werden gar nicht umgesetzt, weil die Gründer denken: „Also das klingt alles nicht groß genug. Da muss man sofort an einen Milliardenmarkt denken“. Nein, finde ich nicht. Lieber ein klares Alleinstellungsmerkmal in einem (vermeintlich) kleineren Markt haben. Und lieber eine kleine Nische erobern als in einem zu großen Markt ertrinken.


3. It's never easy
Artikel wie dieser hier vermitteln schnell den Eindruck: Wenn man genügend schlaue Sprüche liest oder an die Wand hinter sich klebt, dann wird das schon alles. Aber in Wirklichkeit ist es selten einfach, seinen Traum zu verwirklichen. Egal ob vom eigenen Unternehmen oder irgendwas anderes.

Gerade mit den Rückschlägen umzugehen, das ist die Kunst. Und wer in der Illusion lebt, dass man einfach bisschen #machen muss und dann wird das schon ... leider meisten falsch. Um noch einen schlauen Spruch zu bringen: „There is no substitute for hard work", sagte Thomas Edison mal. Da hat er recht.


4. What can go wrong will go wrong
Man kann in der amerikanischen Wikipedia die kontroverse Geschichte um Murphy's Law nachlesen. Demnach war Edward A. Murphy war ein amerikanischer Ingenieur, der in Kalifornien an einem Experiment mitarbeitete. Die Beschleunigung eines Raketenschlittens sollte gemessen werden. Die Sensoren, die die Wirkung der Beschleunigung eines Raketenschlittens auf einen Schimpansen messen sollten, waren von Murphy's Assistent alle falsch montiert worden. Es gibt nun unterschiedliche Versionen, wer der Urheber des diesem Ereignis folgenden und mittlerweile berühmten Satzes und Gesetzes war, der in etwa übersetzt lautet:

„Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, etwas zu tun – und eine davon schiefgehen kann – dann wird jemand diese Möglichkeit wählen"

Stimmt. Es geht gerade bei Startups so viel schief am Anfang. Darauf muss man vorbereitet sein. Und durchhalten. Das ist als Team übrigens wesentlich einfacher. Was uns zum nächsten Punkt bringt ...


5. Es ist besser, als Team zu gründen
Darüber hab ich hier mal ausführlich geschrieben. Die Kurzform lautet:

Alleine hätte ich mit Anfang 20 niemals ein Startup gegründet.

Zu viel Angst, zu viel Sicherheitsdenken, zu wenig Wissen in vielen Bereichen, keinerlei Gründungserfahrung. Die Tatsache aber, dass wir ein (Dreier-)Team waren, hat mir von Anfang an enorme Sicherheit gegeben: Denn ein Startup ist immer ein Wagnis. Und zu wissen, dass auch andere bereit sind, für die gemeinsame Idee "all in" zu gehen, beruhigte mich total.

Außerdem haben sich unsere Fähigkeiten sehr gut ergänzt: So konnten wir von Finanzen bis IT, Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit alles abdecken. Das hat Geld gespart und die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht. Darüber hinaus gab und gibt es so auch kaum Konflikte: Weil jeder eigene Bereiche und Aufgaben mit eigenen Projekten hat.


6. #machen
Wir Deutschen sind super darin, Dinge zu analysieren. Leider auch darin, sie zu überanalysieren. Raul Krauthausen hat so ein Verhalten mal treffend als „Analyse-Paralyse“ beschrieben: Das führt dann zu Stillstand. Deswegen ist das #MACHEN so wichtig (so haben wir deswegen auch unser Startup-Buch genannt)!

Zu viele Ideen bleiben bei „Ach, man müsste doch mal" stecken! Also: machen!


7. Lernen, mit Kritik umzugehen
Ich war selbst überrascht, wie viel negative Emails und Reaktionen wir während der Startphase von mymuesli bekamen: „Das sei doch alles nur ein Hype“ war eine der netteren Aussagen; ein Unternehmer schrieb mal unter einen Blogpost, in dem es um einen Preis für mymuesli ging, dass es „eine Beleidigung für die unternehmerische Intelligenz einer Ameise sei", dass wir ausgezeichnet würden.

Darüber kann ich heute schmunzeln. Aber damals gingen mir solche Kommentare sehr nahe. Du tust keinem was, dennoch kriegst Du eine auf den Deckel. Verrückt, oder?

Gerade wenn man einen Traum verwirklicht, wenn man etwas anpackt, dann kommt überraschenderweise viel negative Energie zurück. Mein Tipp und Learning: Ausblenden. Tim Ferriss hat es jüngst in seinem Podcast mit Jack Kornfield gut auf den Punkt gebracht: „Critics are people who can't see the world you see it“.

Deswegen muss man lernen, mit Kritik umzugehen, sie meistens zu ignorieren und nur denjenigen zuhören, die ehrliches und gut gemeintes Feedback geben – und sich freuen, wenn Du den Status Quo verbesserst.


8. Team, Team, Team
Zum Thema Team kann man einen ganzen Post schreiben. Das mymuesli-Team ist toll. On so many levels.

Ein paar Gedanken, weil es so wichtig ist:

Man kann unmöglich alles alleine machen
Da draußen gibt es unzählige Menschen, die in dem, was Du tust, besser sind als Du. Die braucht man!
Teamfit first, denn: „Culture eats Strategy for Breakfast“ (Urheber unklar, vermutlich Peter Drucker, mein Mit-Gründer Hubertus hat es mir nahe gebracht)
Power to the people: Es lohnt sich, dass man Entscheidungen dezentralisiert!


9. Geduldig sein
„It takes years to become an overnight success“. Das Zitat wird in verschiedenen Varianten so einigen Urhebern zugeschrieben. Doch wer auch immer das zuerst gesagt hat: Er hat recht. Man muss geduldig sein, durchhalten. Am Ende sieht es dann ganz leicht aus und keiner erinnert sich mehr, wie schwierig es war. Manchmal stellt Erfolg sich sofort ein. Meistens dauert es eine ganze Weile.


10. Never stop exploring
So viele Startups warten darauf, gegründet zu werden. Ich höre aber so oft: „Was soll ich denn nur starten?“ „Ich hab keine Idee“ „Es gibt doch schon alles“ ... Stimmt fast. Es gibt tatsächlich vieles, aber eben nicht alles. Und wer mit offenen Augen durch die Welt geht und nicht verlernt, nach Nischen und Lücken zu suchen, der findet irgendwann auch seine Idee und sein Calling. Ich wünsche Dir und Euch dabei viel Erfolg!


11. Ihr seid gefragt!
Bei diesen Top-Listen könnte man ewig weitermachen. Deswegen will ich lieber Euch fragen – ganz egal ob Gründer, angestellt oder noch in der Ausbildung, was auch immer:

  • Was sind Eure größten Learnings aus den letzten Jahren?
  • Welche Zitate habt Ihr über Euren Schreibtischen hängen?
  • Welche Dinge würdet Ihr gerne weitergeben?

Ich freue mich auf Eure Kommentare: Gerne hier oder auf LinkedIn, wo der Post ursprünglich erschienen ist und schon über 15.000 Mal angesehen wurde.